Antezedens: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Diskriminativer Reiz]] (z. B. Kommando „[[Sitz]]“)
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* Emotionale Zustände (z. B. [[Stress]], Angst)
* Emotionale Zustände (z. B. [[Stress]], [[Angst]])
* Umweltbedingungen (z. B. Geräusche, Gerüche, Personen)
* Umweltbedingungen (z. B. Geräusche, Gerüche, Personen)
* Soziale Kontexte (z. B. Anwesenheit bestimmter Menschen oder Tiere)
* Soziale Kontexte (z. B. Anwesenheit bestimmter Menschen oder Tiere)

Version vom 21. April 2025, 09:50 Uhr

Antezedenzien (auch: antezedente Reize, engl. antecedents) sind alle Bedingungen, Reize oder Situationen, die einem Verhalten vorausgehen und es beeinflussen oder auslösen können. Sie sind ein grundlegender Bestandteil der funktionalen Verhaltensanalyse und spielen eine zentrale Rolle in der operanten Konditionierung.

Definition

Ein Antezedens ist ein vorausgehender Reiz, der in der Vergangenheit gelernt wurde, mit bestimmten Konsequenzen in Verbindung zu stehen. In Anwesenheit dieses Reizes wird ein Verhalten mit größerer Wahrscheinlichkeit gezeigt, weil es zuvor in dieser Situation verstärkt wurde.

A → B → C (A = Antezedens, B = Verhalten, C = Konsequenz)

Arten von Antezedenzien

Antezedente Bedingungen können sehr vielfältig sein:

  • Diskriminativer Reiz (z. B. Kommando „Sitz“)
  • Emotionale Zustände (z. B. Stress, Angst)
  • Umweltbedingungen (z. B. Geräusche, Gerüche, Personen)
  • Soziale Kontexte (z. B. Anwesenheit bestimmter Menschen oder Tiere)
  • Interne Zustände (z. B. Hunger, Schmerzen, Übermüdung)

Beispiel aus dem Hundetraining

  • Türklingeln → Hund bellt → Mensch schreit → Verhalten verstärkt oder unterbrochen
 → Das Türklingeln ist ein Antezedens, das das Verhalten (Bellen) auslöst.
  • Mensch zieht Schuhe an → Hund wird unruhig → geht zur Tür → Gassi gehen
 → Das Anziehen der Schuhe ist ein erlerntes Antezedens für bevorstehenden Spaziergang.

Bedeutung für Verhaltenstherapie

Die Analyse der Antezedenzien ist zentral, um:

  • Auslöser von Problemverhalten zu erkennen
  • Trainingspläne zu erstellen, die Reizkontrolle nutzen
  • Verhalten durch gezielte Reizveränderung zu steuern (Reizmanipulation)
  • Stressoren zu identifizieren und zu vermeiden

Abgrenzung zu Konsequenzen

Während Antezedenzien Verhalten vorbereiten oder auslösen, bestimmen Konsequenzen (Verstärker oder Strafen), ob das Verhalten in Zukunft häufiger oder seltener gezeigt wird. Beide sind Bestandteile der ABC-Analyse:

  • Antezedens → Behavior (Verhalten) → Consequences (Konsequenz)

Literatur und Quellen

  1. Gronostay, S. 2023. Altersgemäße Erziehung, S. 19–21