Topographie: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Unterschied zur [[Response Class]], bei der verschiedene Verhaltensweisen dieselbe Funktion erfüllen können, wird bei der Topographie nur ein einzelnes, klar abgegrenztes Verhalten beschrieben. | Im Unterschied zur [[Response Class]], bei der verschiedene Verhaltensweisen dieselbe Funktion erfüllen können, wird bei der Topographie nur ein einzelnes, klar abgegrenztes Verhalten beschrieben. | ||
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→ Training in feinen Schritten erfordert genaue Beobachtung der Bewegungsform. | → [[Training]] in feinen Schritten erfordert genaue Beobachtung der Bewegungsform. | ||
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→ Ungewollte Variationen (z. B. schräges Sitzen) können früh erkannt und gezielt angepasst werden. | → Ungewollte Variationen (z. B. schräges Sitzen) können früh erkannt und gezielt angepasst werden. | ||
* '''Kommunikation mit anderen Trainern oder Haltern''' | * '''[[Kommunikation]] mit anderen Trainern oder Haltern''' | ||
→ Einheitliche Beschreibung verhindert Missverständnisse. | → Einheitliche Beschreibung verhindert [[Missverständnisse]]. | ||
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Aktuelle Version vom 2. Juli 2025, 13:32 Uhr
Definition
Die Topographie eines Verhaltens beschreibt die Form oder das äußere Erscheinungsbild des Verhaltens – also wie genau ein Verhalten aussieht. Dabei geht es nicht um die Funktion oder das Ziel des Verhaltens, sondern ausschließlich um dessen physische Ausführung.
Im Unterschied zur Response Class, bei der verschiedene Verhaltensweisen dieselbe Funktion erfüllen können, wird bei der Topographie nur ein einzelnes, klar abgegrenztes Verhalten beschrieben.
Merkmale der Topographie
Eine topographische Beschreibung umfasst u. a.:
- Bewegungsabläufe
- Körperposition
- Dauer
- Intensität
- räumliche Orientierung
- Beteiligte Körperteile
Beispiele im Hundetraining
Beispiel 1: „Sitz“ (Topographisch beschrieben)
- Der Hund senkt das Hinterteil kontrolliert in Richtung Boden
- Die Vorderbeine bleiben gestreckt
- Der Rücken bleibt gerade
- Die Position wird mindestens 2 Sekunden gehalten
Beispiel 2: Unterschiedliche Topographien, gleiche Funktion
Funktion: Zugang zu Futter
- Hund setzt sich → Topographie: kontrolliertes Hinsetzen
- Hund legt sich → Topographie: vollständiges Ablegen
→ Beide Verhaltensweisen können als Reaktion auf ein „Warte“-Signal gezeigt werden, haben aber unterschiedliche Topographien.
Bedeutung für das Training
Eine klare Definition der Topographie ist entscheidend für:
- präzises Markertraining
→ Nur das gewünschte Verhalten wird markiert und verstärkt.
- Shaping
→ Training in feinen Schritten erfordert genaue Beobachtung der Bewegungsform.
- Fehleranalyse
→ Ungewollte Variationen (z. B. schräges Sitzen) können früh erkannt und gezielt angepasst werden.
- Kommunikation mit anderen Trainern oder Haltern
→ Einheitliche Beschreibung verhindert Missverständnisse.
Topographie vs. Funktion (Gegenüberstellung)
| Merkmal | Topographie | Funktion (Response Class) |
|---|---|---|
| Fokus | Wie sieht das Verhalten aus? | Welchen Zweck erfüllt das Verhalten? |
| Beispiel | „Hund legt sich mit Brust am Boden ab“ | „Hund legt sich, um Leckerli zu bekommen“ |
| Relevanz | Wichtig für Form, Genauigkeit, Ausführung | Wichtig für Konsequenz, Motivation, Verstärkung |
Anwendung in der Trainingsdokumentation
Bei der Analyse und Planung von Verhaltenstrainings sollten Topographie und Funktion immer getrennt betrachtet und dokumentiert werden.
Beispielhafte Einträge:
- Signal: „Platz“
- Topographie: „Hund legt sich mit Vorder- und Hinterläufen parallel, Brust liegt am Boden, Kopf bleibt oben“
- Funktion: „Zugang zu Ruheplatz / Beenden eines Trainingsabschnitts“
Häufige Fehler bei der Anwendung
- Topographie und Funktion werden vermischt („Der Hund setzt sich, um Aufmerksamkeit zu bekommen“)
→ Korrekt wäre: Topographie: „setzt sich gerade hin“ Funktion: „um Aufmerksamkeit zu erhalten“
- Verhalten wird ungenau beobachtet („Er hat sich irgendwie hingelegt“)
→ → Führt zu inkonsistenter Verstärkung und Frustration im Training
Siehe auch
Literatur
- Cooper, Heron & Heward: Applied Behavior Analysis (2020)
- Susan G. Friedman: Science-based dog training
- Ute Blaschke-Berthold: Mechanik der Belohnung
