Behavioral Momentum: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Mai 2025, 20:57 Uhr
Behavioral Momentum (Verhaltensschwung oder Verhaltensdrift) ist ein Konzept aus der Verhaltensanalyse, das beschreibt, wie bereits laufende, stabile Verhaltensketten helfen können, schwierigere oder weniger beliebte Verhaltensweisen zuverlässig auszuführen. Es nutzt den psychologischen Effekt, dass es leichter ist, in Bewegung zu bleiben, als in Bewegung zu kommen – ähnlich wie bei physikalischer Trägheit.
Prinzip
Ein leichtes, gut gefestigtes Verhalten wird zuerst abgefragt, dann folgt ein schwierigeres oder selteneres Verhalten. Die „Schwungmasse“ des bereits erfolgreichen Handelns erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auch das schwerere Verhalten korrekt gezeigt wird.
Beispiel im Hundetraining
Trainer: „Sitz“ – Hund führt zuverlässig aus Trainer: „Pfote“ – Hund ist motiviert und erfolgreich Trainer: „Platz“ – (schwierigeres Signal) → wird durch Schwung positiver Erfahrung unterstützt
→ Erfolg – Erfolg – schwierige Aufgabe = höhere Erfolgsquote
Anwendungsmöglichkeiten
- Motivation steigern bei Lernfrust oder Unsicherheit
- „Wiedereinstieg“ nach Misserfolgen erleichtern
- Training mit unsicheren, lernschwachen oder gestressten Hunden
- Aufbau von Impulskontrolle durch kleine Vorübungen
- Sicherung schwieriger Kommandos (z. B. Medical Training)
Voraussetzungen
- Leichte Signale müssen gut etabliert sein
- Belohnung muss auch für einfache Aufgaben erfolgen
- Schwierige Aufgaben dürfen nicht überfordern – sonst Rückschlag
Vorteile
- Aufbau von Motivation durch Erfolg
- Stabilisiert Verhalten durch positive Verknüpfung
- Vermeidet Frustration und erlernte Hilflosigkeit
- Unterstützt die Lerntoleranz
