Verhaltensdiagnostik: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Mai 2025, 20:30 Uhr
Verhaltensauffälligkeiten beim Hund sind häufig nicht bloß "Erziehungsprobleme", sondern können Ausdruck körperlicher oder neurologischer Erkrankungen sein. Eine fundierte Verhaltensdiagnostik berücksichtigt daher immer auch medizinische Aspekte.
Zusammenhang zwischen Verhalten und Krankheiten
Körperliche Beschwerden beeinflussen das Verhalten – oft subtil oder fehlinterpretiert.
- Schmerzen, hormonelle Dysbalancen oder neurologische Reizveränderungen äußern sich häufig über Unruhe, Rückzug, Gereiztheit oder Aggressivität.
- Häufige Verwechslung: Hund reagiert „bockig“ oder „unerzogen“, dabei steckt möglicherweise ein medizinisches Problem dahinter (z. B. Arthrose, Schilddrüsenerkrankung).
- Daher ist eine tierärztliche Abklärung **vor Beginn eines Verhaltenstrainings** dringend zu empfehlen.
Typische Befunde bei aggressivem Verhalten
Aggression ist oft ein Symptom, nicht das Problem selbst.
- Schmerzbedingte Aggression (z. B. bei Arthrose, Bandscheibenproblemen, Otitis) wird oft erst spät erkannt.
- Hormonelle Ursachen: z. B. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann Reizbarkeit, Depression oder Aggression begünstigen.
- Neurologische Auffälligkeiten: z. B. Veränderungen im Zentralnervensystem (Tumoren, Epilepsie, kognitive Dysfunktion) können ebenfalls Aggression oder Angstverhalten verursachen.
Wichtig: Eine verhaltensmedizinische Diagnose entsteht im Zusammenspiel zwischen Tierarzt, Verhaltensexpert:in und Halter:in – interdisziplinär, ganzheitlich und beobachtungsbasiert.
Siehe auch: Schmerzverhalten erkennen, Tierärztliche Verhaltenstherapie, Ganzheitliche Hundebegutachtung
