Prophylaxe und Antiparasitika: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Mai 2025, 20:30 Uhr

Ein umfassender Schutz vor Parasiten ist essenziell für die Gesundheit von Hunden und ihrem sozialen Umfeld. Neben klassischen Entwurmungen und Zeckenschutz gewinnen auch Umweltkontrolle und pflanzliche Präparate an Bedeutung.

Prophylaxe gegen Ektoparasiten

Schutzmaßnahmen

  • Einsatz von Antiparasitika mit repellierender (abschreckender) oder akarizider (abtötender) Wirkung.
  • Regelmäßige Anwendung insbesondere in der Zecken- und Flohsaison.

Vermeidung von Parasitenkontakt

  • Hunde nach Einbruch der Dunkelheit im Haus halten – Schutz vor Sandmücken (Überträger der Leishmaniose).
  • Sicherung von Wohnräumen mit Mückennetzen oder Insektenschutzgittern – v. a. in Urlaubsregionen.

Impfungen

  • In besonderen Fällen sinnvoll, z. B.:
 * Babesiose-Impfung in Endemiegebieten
 * Leishmaniose-Impfung vor Mittelmeerreisen (nur unterstützend wirksam)

Entwurmung

 * Spulwürmer, Hakenwürmer, Bandwürmer, Herzwürmer
  • Häufigkeit angepasst an Lebensumstände (Wohnungshund vs. Freigänger, Rohfütterung, Kontakt zu Kindern)

Antiparasitika

Wirkstoffarten

  • Repellierende Wirkstoffe:
 * Halten Parasiten (z. B. Zecken, Mücken) vom Stechen ab
 * Beispiel: Permethrin (nur für Hunde!), DEET-ähnliche Substanzen
  • Akarizide/Insektizide:
 * Töten Ektoparasiten nach Kontakt oder Blutsaugen
 * Beispiel: Fluralaner, Afoxolaner, Imidacloprid, Selamectin

Darreichungsformen

  • Halsbänder:
 * Langfristiger Schutz (bis zu 8 Monate)
 * Wirkstofffreisetzung über Hautoberfläche, kein systemischer Effekt
  • Spot-ons (Pipetten):
 * Monatliche Anwendung, verteilt sich über die Haut
 * Empfindlich bei Baden/Waschen, nicht immer kindersicher
  • Tabletten:
 * Systemische Wirkung über Blutkreislauf
 * Unabhängig von Wasser/Fellpflege
 * Ideal bei kleinen Kindern im Haushalt

Nicht-medizinische Alternativen

Produkte mit nachgewiesener (begrenzter) Wirksamkeit

  • Kokosöl (Laurinsäure)
  • Neemöl
  • Citronellaöl (z. B. als Spray, in Halsbändern)

Vorsicht bei:

  • Teebaumöl: häufig toxisch für Hunde!
  • Schwarzkümmelöl: in Einzelfällen lebertoxisch, v. a. bei Daueranwendung
  • Knoblauch (auch in Futterzusätzen): potentiell blutbildschädigend – keine sichere Alternative!

Hinweis: Nicht-medizinische Produkte sind häufig weniger wirksam und nicht als alleiniger Schutz in Risikogebieten geeignet.